Garnelen im Miniteich

Eine Frage die sich Aquarianer häufig stellen ist die nach der Haltung von Garnelen im Miniteich oder einem kleinen Gartenteich.

Der Wunsch der dahinter steckt ist eine noch intensivere Färbung der bereits markant gefärbten Garnelen. Auch die Größe spielt bei manchem Aquarianer eine Rolle. Es gibt Berichte nach der die Garnele im Gartenteich deutlich größer werden können.

Geeignet für den Miniteich sind robuste und anpassungsfähige Garnelensorten wie die Garnele Red Fire oder die Tigergarnele.

Der Unterschied Aquarium zu Miniteich

Das Aquarium ist eine bis ins letzte kontrollierte Wasserwelt in der Wassertemperatur, Wasserwerte, Licht und Nahrung ziemlich exakt umschrieben sind.

Anders beim Miniteich und dem kleinen Gartenteich. Hier kann man nur bedingt diese Werte in kontrolliertem Zustand halten. Regen, Sonne, Umwelteinträge wie Laub und Blütenstaub, Insekten, Fraßräuber und Temperatur sind nicht so einfach zu kontrollieren.

Man überlässt einiges dem Zufall und dem natürlichen Lauf. Mit diesen Schwankungen muss die Garnele zurecht kommen.

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Sommeraquarium

Üblicherweise wird diese Garnele nur für warmen Jahreszeiten in den Miniteich gesetzt. Es gibt aber auch Experimente die Garnele ganzjährig im Teich zu belassen.

Die Voraussetzungen sind:

  • Wasserbewegung. Aquarianer greifen gerne auf einen Sprudelstein zurück. Es gehen aber auch andere Lösungen wie eine Springbrunnenpumpe deren Wasserstrahl geschickt geleitet wird.
  • Der Miniteich sollte 100 Liter und mehr fassen. Damit werden extreme Temperaturschwankungen abgemildert. Ab dieser Größe stellt sich ein natürliches Futterangebot ein.
  • Die Wassertemperatur sollte nicht zu heiß und nicht zu kalt sein. Zwar können die Red Fire Garnelen Wassertemperaturen von 10 bis 30 Grad aushalten, ideal aber ist die Spannbreite zwischen 15 Grad und 25 Grad.
  • Im Miniteich darf keine Filteranlage verwendet werden. Diese Filter entziehen der Garnele die Nahrungsgrundlage.
  • Auf eine Abdeckung muss man ebenfalls verzichten. Der Lichteinstrahlung, der Sauerstoffaustausch und der Nährstoffeintrag sorgen für das Wachstum der natürlichen Nahrungsquellen für die Garnele.
  • Bester Standort ist der Halbschatten. So werden Extreme vermieden.
  • Bepflanzung eines Miniteiches für Garnelen sollte nicht zu üppig sein, am besten ein paar Sumpfpflanzen – so die Empfehlung aus der Praxis.

Sollte der Regen für übermäßiges Wasservolumen sorgen und der Teich läuft über so muss man sich um die Garnele keine Sorgen machen. Diese hält sich am Grund auf und wird nicht aus dem Miniteich oder der Teichschale gespült oder ergreift die Flucht.

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Die Garnele ganzjährig im Miniteich – der Winter

Es gibt für den Miniteich verschiedene Standorte. Mancher steht im Wintergarten – um den muss man sich bezüglich dem durchfrieren keine Gedanken machen. Allerdings fehlt diesen Miniteichen generell der natürliche Austausch, besonders der Nährstoffeintrag. Ohne Nährstoffeintrag kein Algenwachstum und somit auch kein Futter für die Garnelen.

Wer einen mobilen Miniteich hat der kann diesen Miniteich im Sommer im freien stehen lassen und zur Winterzeit zum Beispiel in den Wintergarten rollen.

Anders sieht es bei eingegrabenen Teichschalen oder freistehenden Miniteichen aus. Hier spielt der Frost und das Eis eine gewichtige Rolle.

Empfohlen wird ein Regelheizer der auf 20 Grad eingestellt ist. Das reicht aus um das Wasser bei Dauerfrost auf 4 Grad zu halten. Dazu einen Wassersprudler für Bewegung im Wasser.

Vielfach wird Gerd Voss zitiert und bestätigt. In der Szene ist Gerd Voss als der Garnelenkenner bekannt. Seine Erfahrungen bezüglich ganzjähriger Garnelenhaltung im Freibecken sind die dass sich die Garnele Red Fire intensiv rot färbt und durch die Größe besticht. Die Population ist hervorragend. Einen Teil dieser Garnelen verwendet er zur Zucht in Aquarien.

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Fazit

Es besteht keinerlei Grund zur Sorge die Garnele Red Fire im Miniteich oder kleineren Gartenteichen zu halten. Auch die ganzjährige Haltung ist kein größeres Problem. Um Durchfrostung zu vermeiden bedarf es allerdings eines Heizreglers.

Es genügen wenige Wasserpflanzen und in einer natürlichen Umgebung bildet sich schnell eine ausreichende Nahrungsgrundlage für die Garnele.

Eine Zufütterung, besonders mit Paprika um die Färbung zu steigern ist nicht notwendig, sogar eher schädlich. Denn Paprika muss recht schnell wieder aus dem Wasser sonst kommt es zu Schimmel und Krankheiten. Allerdings ist es in einem Miniteich oder einer Teichschale gar nicht so einfach dieses Paprikastück wieder zu finden.

Den Miniteich nicht in eine zu dunkle Ecke stellen denn Lichtmangel ist eines der Hauptgründe weshalb die Zucht der Garnelen in Miniteichen nicht richtig funktioniert.

Als Garnelenarten kommen robuste Sorten wie Red Fire oder die Tigergarnele in Frage. Hochzuchtformen wie Crystal sind für die Freilandhaltung nicht geeignet.